Was ist Pilgern?

Die Aborigines nennen es „Walkabout“, Sinti und Roma nennen es „Wanderschaft“- und Christen nennen es halt Pilgern. Es ist eine Auszeit. Kontemplativ betrachtet heißt das: Der Weg ist das Ziel. Eine Zeit vom eigenen Leben einen Schritt zurückzutreten, um in Besinnung darauf zu schauen – Woher komme ich? – Was mach‘ ich eigentlich? Und: Wohin soll’s gehen? – Selbst-Findung, Selbst-Festigung, Gott zu suchen oder die Gemeinschaft mit Gott zu festigen. Und weil wir nur einmal als Besucher auf diesem wunderschönen Planeten leben dürfen, kann eine Pilgerzeit für jeden Menschen nur ratsam sein!

Pilger, veraltet auch Pilgrim („Fremdling“), stammt vom lateinischen Wort peregrinus (oder peregrinari, „in der Fremde sein“) ab. Eine Einzelperson wurde früher als Pilgersmann bezeichnet. Im Kirchenlatein bezeichnet als „pelegrinus“ eine Person, die aus religiösen Gründen in die Fremde geht, zumeist eine Wallfahrt zu einem Pilgerort unternimmt, zu Fuß oder auch unter Verwendung eines Transportsmittels. Quelle: www.wikipedia.de

Was für Menschen pilgern eigentlich?

Zum einen sind es Menschen, die einfach mal pilgern wollen, um als Pilger zu gelten, je nach dem wo’s schick ist… .
Zum anderen sind es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen eine Bruch in ihrem Leben erfahren oder gar erlitten haben, um durch Besinnung zu einem neuen Leben zu finden.
Und noch diejenigen, die sich aus  den unterschiedlichsten, religiösen Gründen aufmachen, seine Religion zu leben oder sich die Frage stellen: Gibt es wirklich einen Gott?
Oder es fallen alle 3 Faktoren zusammen …

Die Jakobsmuschel ist das klassische Zeichen der Pilgerwege in Europa.

Am bekanntesten sind wohl die seit Jahrhunderten bewanderten Jakobswege – durch die bekannte Jakobsmuschel am Wegrand gekennzeichnet -, die alle das Ziel Santiago de Compostela (das wahrscheinliche Grab des Apostels Jakobus) in Spanien haben. Einige Zweigwege, unter anderem der Balisch-Mitteldeutsche Weg und der Birgittaweg führen durch Norddeutschland. Ich habe diese beiden Wege gewählt, da diese sehr nahe an Wasserwegen liegen, von wo aus die Pilgerherbergen auf sehr kurzem Weg zu Fuß erreichbar sind.

Was ist Pilgern auf Wasserwegen und wer kann auf  Wasserwegen pilgern ?

Pilgern auf Wasserwegen – entlang der Jakobswege ist die Alternative zum fußläufigen Wandern. Das Konzept ist so erarbeitet, dass die Wasserwege möglichst nahe an den klassischen Jakobswegen verlaufen. Hierbei handelt es sich um ausgewählte Flüsse und Seen, die für Paddler, auch mit wenig Paddelerfahrung, befahren werden können, zudem hier noch die Möglichkeit der Pilgerbegleitung besteht. Gefahren wird mit dem Kajak oder Kanadier (Kanu). Diese können selbstverständlich auch geliehen werden. Wir haben sehr gute Kontakte zu guten Bootsverleihern rund um die gesamte Pilgerroute. Uns selbst stehen derzeit nur zwei Boote zur Verfügung. Diese kommen nur auf Anfrage zur persönlichen Pilgerbegleitung zum Einsatz. Dein Ansprechpartner ist dafür unser Projektleiter, Matthias Kormann. Grundsätzlich kann jeder Paddeln, der dazu gesundheitlich in der Lage ist. Wenn Du zu Wasser pilgern möchtest, solltest Du schwimmen können. Mehr dazu, bzw. was Nichtschwimmer angeht, unter Sicherheit.

Worin empfindet Geist und Seele den Unterschied zum fußläufigen Pilgern?

Der/ die Pilger/in wird in eine völlig andere Ebene des Daseins und logischerweise der Fortbewegung hineinversetzt. Die Perspektive aus der Sicht eines Wasservogels, das Getragen-Werden durch Wasser und Strömung und das Sich-Einsmachen mit Boot, Wasser und Strömung, ermöglicht einen völlig neuen Zugang zur Kontemplativität bzw. Verweilen in dieser.

Wenig laufen

Das Pilgern auf Wasserwegen ist eine gute Alternative für Menschen, die gern pilgern möchten, aber aus gesundheitlichen Gründen, keine langen Strecken laufen können. Gefahren wird mit dem Kajak oder Kanadier (Kanu). Grundsätzlich kann jeder Paddeln, der dazu gesundheitlich in der Lage ist. Für Wasserwanderer und Wassertouristen mal was anderes. Hier gibt es nicht nur den Kick des Sports und des Genießens der Natur, sondern auch Nahrung für Geist und Seele, da es fast tägliche Einkehrzeiten/Bernachtungen in Kirchen und aktiven Klöstern gibt. Eine ideale Möglichkeit Gott zu suchen und um sich (wieder) zu finden.